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Warum die betriebswirtschaftliche Auswertung oft missverstanden wird
Das Unwort „BWA“
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Warum die betriebswirt-schaftliche Auswertung oft missverstanden wird
Das Unwort „BWA“
Dezember 2025 | Finance & Accounting
In der Welt der Zahlen, Auswertungen und Berichte gibt es Begriffe, die fast schon magisch wirken – obwohl sie selten wirklich verstanden werden. Einer davon: die BWA, kurz für betriebswirtschaftliche Auswertung.
Viele Unternehmer und Berater sprechen darüber, viele nutzen sie – doch was genau steckt eigentlich dahinter? Und warum sorgt gerade dieser Begriff so oft für Verwirrung?
BWA = Eine interne GuV in „DATEV-Sprache“
Die sogenannte BWA, wie sie etwa über DATEV erstellt wird, ist im Kern eine interne Gewinn- und Verlustrechnung, aufbereitet nach einem speziell angepassten Gliederungsschema.
Sie unterscheidet sich von der klassischen GuV nach HGB – die gesetzlich vorgeschrieben ist – dadurch, dass sie ausschließlich für interne Zwecke genutzt wird. Sie soll Einblicke bieten, die für Unternehmensführung, Planung und Steuerung relevant sind – nicht für den Jahresabschluss oder das Finanzamt.
Heißt konkret:
Die BWA ist ein internes Werkzeug, keine gesetzlich definierte Größe – entwickelt für die praktische Arbeit in Steuerkanzleien und Unternehmen.
Das Missverständnis: „BWA“ als feststehender Begriff
Der Begriff „BWA“ hat sich in vielen Unternehmen und Kanzleien eingebürgert – als wäre er ein offizieller Bestandteil des Rechnungswesens. Doch das ist er nicht.
Er stammt aus der Softwarewelt – insbesondere aus DATEV – und beschreibt ein internes Gliederungsschema, das individuell angepasst werden kann. Und genau das führt zum Problem:
Es gibt keine einheitliche Definition
Jede Kanzlei, jedes Unternehmen nutzt den Begriff etwas anders
Die „BWA“ kann je nach System, Region oder Berater komplett unterschiedlich aussehen
In kleineren und mittelständischen Unternehmen wird „BWA“ oft als Sammelbegriff für interne Gewinn- und Verlustrechnungen genutzt – was zwar nachvollziehbar ist, aber selten zur Klarheit beiträgt.
Es ist wie beim Kombi: alle Autos mit großem Kofferraum werden als "Kombi" bezeichnet, dabei ist dieser Begriff eigentlich dem Mercedes vorbehalten.
Warum die BWA trotzdem wichtig ist
Unabhängig von der Begrifflichkeit ist der Gedanke hinter der BWA absolut sinnvoll.
Eine interne GuV – egal wie man sie nennt – liefert:
Einblicke in Kostenstruktur und Rentabilität
Kennzahlen für strategische Entscheidungen
Transparenz über die Unternehmensentwicklung
Gerade im Mittelstand, wo es oft keine eigene Controlling-Abteilung gibt, spielt die betriebswirtschaftliche Auswertung eine entscheidende Rolle – sie ersetzt hier oft das klassische Controlling.
Odoo: BWA auf eigene Art – und mehr
Auch in modernen ERP-Systemen wie Odoo ist die betriebswirtschaftliche Auswertung ein zentrales Thema. Und: In Odoo ist vieles flexibler und intuitiver als in klassischen Systemen.
Odoo ermöglicht:
Die Erstellung beliebig vieler interner Berichte (GuV, Bilanz, KPIs usw.)
Vollständig anpassbare Auswertungsschemata – abgestimmt auf Ihre Unternehmenslogik
Die Nutzung von Konten-Stichwörtern, um Konten ganz gezielt bestimmten Berichtpositionen zuzuweisen